About

Ziel des Podcasts ist, über die Missstände in Pflegschaftsverfahren zu erzählen. Und zwar aus der Sicht der Beteiligten: allen voran den betroffenen Eltern, aber auch den Richter/innen und Anwält/innen, dem Helfersystem (Familiengerichtshilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Beratungsorganisationen, Kinderbeiständen, Besuchsbegleiter/innen, Elternberater/innen, Psycholog/innen, Pädagog/innen, Mediator/innen, Sachverständige) sowie Vertreter/innen aus den Ministerien und der Politik. Sie alle werde ich zu einem Gespräch in meinen Podcast laden. Ich werde weder Bashing oder Name Dropping betreiben, noch einseitig Mütter- oder Väterrechte vertreten, aber ich werde die Probleme schonungslos an- und aussprechen und mich konsequent für die Kinder einsetzen.

credits: Thomas Steinlechner

WARUM?

Als meine Tochter drei Jahre alt war, habe ich mich von ihrem Vater getrennt. Es entbrannte ein heftiger Gerichtsstreit um das Sorgerecht, das Kontaktrecht und den hauptsächlichen Aufenthalt. Im Laufe des Verfahrens wurden immer mehr Institutionen involviert: von der Familiengerichtshilfe bis zu Kinderbeistand, Kinder- und Jugendhilfe, Elternberatung, Mediatoren und Gutachtern – immer mehr mischten sich in mein und das Privatleben meiner Tochter ein. Es wurde zunehmend unerträglich, alles litt darunter: allen voran meine Tochter, aber auch ich, privat wie beruflich.

Irgendwann lernte ich eine andere Mutter kennen, die ebenfalls in einem hochstrittigen Pflegschaftsverfahren gefangen war. Ich lernte, dass ich nicht alleine war, dass es anderen genau so ging wie mir. Daher gründete ich eine Selbsthilfegruppe für Eltern in Pflegschaftsverfahren. Denn ich hatte die Erfahrung gemacht, dass man dringend Menschen braucht, mit denen man sich über diese Erlebnisse austauschen kann, um nicht an der Situation zu zerbrechen.

Erst dann erkannte ich, dass nicht nur in meinem Verfahren einiges schief gelaufen war, sondern dass die Missstände System haben. Ich engagierte mich für Änderungen, aber es war wie mit einer heißen Kartoffel – niemand wollte hingreifen. Daher beschloss ich, es selbst zu tun und öffentlich darüber zu sprechen.

Ich hoffe auf viele Zuhörer/innen. Aber noch mehr hoffe ich auf viele Reaktionen und darauf, dass sich rasch etwas ändert.